The illegal masterplan and everyday life
3 Kanal Videoinstallation 28′ und Wandinstallation / 2013-2015
eine Produktion für S.M.U.R. in Zusammenarbeit mit Antonella Perin und Alessandro Lanzetta
Valle Borghesiana, eine informell entstandene Siedlung in Rom, befindet sich in der Phase der „Normalisierung“. Das Gebiet ist in 1970 durch die illegale Parzellierung eines Großgrundbesitzes aufgeteilt worden. Die Struktur der Siedlung entspricht dem Raster, das der Großgrundbesitzer angelegt hatte. Ironischerweise ging die sich weit erstreckende Siedlung, so aus einem illegalen „Masterplan“ hervor. In der Installation werden die vielfältigen Beziehungen zwischen Macht und Politik und deren Verquickung thematisiert. Der Alltag der Bewohner_innen steht dabei im Spannungsfeld zwischen den unsicheren Besitzverhältnissen und dem Traum vom Eigenheim.
Die Bürger_innen der Siedlung sind sich bewusst, Akteure einer ungeschriebenen Geschichte und Mitgestaltende politischer Prozesse zu sein.
Wie in allen informellen Gebieten ist das – meist selbst erbaute – Haus aus der Not entstandenen. Das Haus passt sich flexibel den temporären Bedürfnissen der Familie an. Dabei ist es auch Ausdruck einer individuellen gestalterischen Freiheit.
Installationsansicht: Informal Paths the Independent MAXXI, Galleria 2 bis,
www.theindependentproject.it
The illegal masterplan and everyday life, Susanna Perin
Synchronisierte 2-Kanal Videoinstallation 28′, 2013-2015; Sprache: Ital / Texte: englisch
Die Videoinstallation beschreibt die Geschichte der Siedlung und bedient sich eines dokumentarischen Formates. Wie für viele Künstler_innen steht bei Susanna Perin die Frage der zeitgenössichen Repräsentation und Repräsentierbarkeit einer komplexen urbanen Realität im Vordergrund.
Auf dem Doppelmonitor-Video wechseln sich Interviews mit Zeitdokumenten und der Eigendarstellung, Bilder der Bürger_innen Bewegung, ab. Der Text nimmt im Video eine eigenständige Ebene ein. Hände zeigen auf Karten und tanzen über das Territorium, dass sie selber gestalten.
Das Raster des illegalen „Masterplans“ liegt dem Gebiete zugrunde und formt es in mancher Hinsicht. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Macht und Politik und deren Verquickung werden thematisiert.
Der Alltag der Bewohner_innen steht im Spannungsfeld zwischen den unsicheren Besitzverhältnissen und dem Traum vom Eigenheim. Die Bürger_innen der Siedlung sind sich aber bewusst, Akteure einer ungeschriebenen Geschichte und Mitgestaltende politischer Prozesse zu sein.