Leggere Rosi

DVD_PAL / Farbe/ 10’57’’, Italienisch/ UT Deutsch (2008)

Video, Susanna PerinDas Video- Statement geht auf das neue Sozial – Imaginäre Europas ein, indem es auf die Gründungstexte der EU Bezug nimmt. Der im Video von mir vorgelesene Text behandelt die Frage, welche ideologischen Konsequenzen das ‚Postnationale’ auf Identität und Staatsbürgerschaft hat, oder vielmehr haben sollte.

„Ich bin gegen eine derartige Geschlossenheit, nach der du bist und angehörst. Das ist ein Wahnsinn, eine Form von Mikro-Faschismus. Geopolitisch bedeutet es eine absolute Geschlossenheit: ich bin aus….ich komme aus….das ist mein Land, das ist mein Sprache also gehöre ich an.“

Das Thema der medialen Repräsentation wird im Zusammenhang mit dem sozialen Imaginären angesprochen.
„Das soziale Imaginäre ist ein Ort der Auseinandersetzung. Wer darin die Macht innehat, wer die Repräsentationsmittel kontrolliert, die heute visuell und medial sind, der hat alles in der Hand! Ist das wirklich so, so haben wir im Voraus alles verloren.“
Das Video leggere Rosi ist die Aneignung eines Interviewgespräches mit der italienischen Philosophin  Rosi Braidotti. Das Interview wurde von Rutvica Andrijasevic geführt, eine Forscherin des Projektes TRANSIT MIGRATION, welche am Projekt MigMap beteiligt war. Als Bildhintergrund im Video ist Map2/ Diskurse des Migrationsregimes, aus dem Projekt MigMap zu sehen. Dargestellt sind hier die wichtigsten Diskurse, anhand derer Migrationspolitik gemacht wird: Asyl, Trafficking, Illegale Migration. Diese Diskurse werden nicht nur durch suprastaatliche Institutionen geprägt, sie werden ebenso durch die Medien verbreitet und sind somit konstituierender Teil des Migrationsregimes und somit der „Festung Europa“. Auch San Precario, Schutzheiliger aller prekär Arbeitenden, kann auf diesem Set nicht fehlen.