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Virtueller Raum Limmattal

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Landschaftswandel

Aus: Entwicklung der Kulturlandschaft Lägern-Limmattal bis 1994
(P. Stirnemann und H.D. Koeppel)

Die Verteilung von Feld, Wiesen, anderem Offenland und Wald, die beanspruchte Fläche für Siedlungen, Wege und Strassen geben vielfache Hinweise auf die naturräumliche Qualität. An steilen oder flachgründigen Stellen hat man den Wald belassen oder nach versuchter landwirtschaftlicher Nutzung die Fläche wieder ihm überlassen. So blieb das Tobel des Lugibaches gegen die Limmat bis heute von Wald bestockt. Auch die etwas weniger steilen Lagen am Lägernhang, Buesberg und Dickern, versuchte man landwirtschaftlich zu nutzen. Nach der Wettinger Ortsgeschichte (Brüschweiler et al. 1978) war im Gebiet Dickern 1816 Jungholz (vorher Feld oder Wiese?) gerodet worden. 1837/43 sind Buesberg und Dickern gerodet, 1881 ist Dickern wieder Wald, im Westen des Buesberg eine kleine Fläche. Dickern, heute Krummorgen, bleibt Wald, am Buesberg nimmt der Wald am Oberhang etwas zu. Im Tägerhard wird der Wald laufend verkleinert (vgl. oben), die Rodung dort 185O – zwischen Michaeliskarte und Siegfriedatlas – half die Auswanderung «überschüssiger» Bevölkerung zu finanzieren.
Der Wald hat im Gebiet abgenommen, nur einzelne Waldbuchten und -wiesen sind ihm noch überlassen worden. Das gewonnene Feld ging bald an Siedlung und Verkehrsfläche verloren.

Gewässer, Kiesgruben, Steinbrüche

Der Dorfbach Gottesgraben weist im Siegfriedatlas markante gerade Teilabschnitte auf, Hinweise auf Verlegungen. Der Lugibach hingegen behält seinen Lauf über alle Jahre. In der abgebildeten Karte von 1788 und in der Klosterbannkarte (1693) sind wesentlich mehr Bachläufe gezeigt, mit feinen Verästelungen. Diese verweisen nicht auf Quellen, sondern im Gegenteil auf Grabensysteme zur Bewässerung, auf Wässermatten. Dies lässt auch den Schluss zu, dass seinerzeit ein Grossteil des Wettinger Feldes als Wiese und Weide genutzt worden ist. Der Gottesgraben wird bis 1940 in der Altenburg und oberhalb der Landstrasse eingedolt.
Vom Furtbach war gemäss Klosterbannkarte unterhalb Würenlos beidseits je ein Graben abgeleitet. Diese Gräben führten das Bachwasser mit den nährstoffreichen Abwässern aus dem Dorf, denn sie waren die «Kanalisation», zu den Neuwiesen und Alten Wiesen, wo über zahlreiche Abzweigungen das Wasser auf die Fläche verteilt wurde. Spuren dieses Wässermattensystems sind heute noch in Wald und Dorf zu finden (vgl. Foto). Im Übersichtsplan 1918 zum Grundbuch von Würenlos sind beide noch als intakte Gräben eingetragen. Die heute im Tägerhard dominanten Kiesgruben tauchen erstmals 1881 als zwei kleine Abbaustellen südlich der Kreuzkapelle auf, ebenso zwei Steinbrüche

 

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