Projekt
Essays
Landschaftswandel
Karten/ Signaturänderung
Fotografisches Material
Links |
Virtueller
Raum Limmattal Seite 1 Seite 2 Seite
3 Seite 4 Seite 5
Kulturlandschaft / Seite 2
Aus: Entwicklung der Kulturlandschaft Lägern-Limmattal
bis 1994
(P. Stirnemann und H.D. Koeppel)
Die
Siedlungsentwicklung
Zustand gemäss Michaeliskarte: 1850 zählt die Gemeinde
Wettingen 1610 Einwohner. Die Häuser des Dorfes begleiten den Dorfbach. An der Stelle, wo
die Märzengasse die Landstrasse trifft, ist ein neuer Siedlungskern entstanden. Wo der
Wässergraben die Landstrasse schneidet, stehen neu zwei Häuser. Der Geisshof ist zum
Weiler Geisswies herangewachsen. Das Wettinger Feld ist nicht besiedelt. Es wird von der
Landstrasse und den beiden Verbindungsstrassen Baden Kloster Zürich und
Dorf Kloster durchquert. Bemerkenswert ist, dass die Strassen östlich des
Gottesgrabens von Alleen mit markanten Bäumen hegleitet werden.
Veränderungen von 1837/43 bis 1881: Die Einwohnerzahl der Gemeinde
Wettingen ist bis 1880 auf 1934 Einwohner gestiegen. Die Eisenbahnlinie wurde mit zwei
Brücken verkürzt. Sie schneidet neu den Limmatbogen ah. Wettingen erhält dadurch weitab
von Dorf wie häufig in der damaligen Zeit einen Bahnhof. Die Gebäude der
Spinnerei und Weberei mit den zugehörigen Kosthäusern auf der Limmathalbinsel, in der
Klosterrüti und in der Damsau sind erste Zeichen des Industriezeitalters. An der
Verbindungsstrasse vom Kloster zum Dorf ist 1875 eine Wohnkolonie für die Arbeiter der
Spinnerei entstanden. In der Nähe des Lugibachtobels fällt ein alleinstehendes Haus auf.
Es handelt sich um den «Henker», das einstige Wohnhaus des Badener Scharfrichters, der
wegen seines verfehmten Berufes nicht unter «ehrlichen Leuten» geduldet wurde.
Veränderungen von 1881 bis 1904: 1900 zählt die Gemeinde Wettingen 3128
Einwohner. Der Grund für die explosionsartig wachsende Neusiedlung im Langenstein ist die
beginnende BBC-Konjunktur. Entlang der Landstrasse zeichnet sich eine weitere
Siedlungsentwicklung ab. 1898 wird das Schulhaus gebaut, und damit wächst das Dorf bis
zur Landstrasse. Veränderungen von 1904 bis 1914: Der Boom der Jahrhundertwende hält an.
Kristallisationspunkte der beginnenden Besiedlung des Wettinger Feldes sind die
Hauptverbindungen und ihre Parallellinien, nämlich die Landstrasse mit der
Schartenstrasse im Norden, die Bahnhofstrasse als Kommunikationsstrang zwischen Dorf und
Kloster und die Seminarstrasse im Ausfall gegen Baden hin. Ein neues Wohnquartier entsteht
beim Bahnhof. Die Bahnhofstrasse ist vom Bahnübergang bis zur Landstrasse auf der
östlichen Seite fast durchgehend bebaut. Zwischen Dorf, Kloster und Langenstein bildet
sich ein lockeres Netz von Über-
|
|