Der Video Workshop fand im Frühjahr/ Sommer 2005 in Basel statt. Ausgehend von unserer alltäglichen Lebens – und Arbeitserfahrungen und unserem Engagement im sozialen, politischen oder kulturellen Bereich, haben wir uns während eines Workshops mit dem Bild der Migrantin in der Gesellschaft auseinandergesetzt. Unsere Aufmerksamkeit galt zum Einen der Art und Weise, wie dieses Bild konstituiert wird, d.h.: welche medialen, politischen Text- und Bilddiskurse diesem Bild zugrunde liegen, und welche Folgen dieses vorherrschende Bild der Migrantin für uns auf dem Arbeitsmarkt hat. Als weiteren Fokus haben wir allgemein und historisch die Rolle der Frau im Arbeitsmarkt betrachtet.
Unsere besondere Aufmerksamkeit galt den neuen Arbeits- und Produktionsbedingungen im Zeitalter der Globalisierung: welche ökonomische Wertschöpfung erbringen Frauen und welche gesellschaftliche Rolle und Funktion übernehmen sie, wenn sich der neoliberale Staat der sozialen Verantwortung entzieht.
Auf dieser Vorarbeit aufbauend, untersuchten wir, welche Art der medialen Darstellung von Migrantinnen fehlt und anschliessend, wie wir unsere Selbstdarstellung gestalten sollten, um dieses Bild zu brechen, zu dekonstruieren. Es ging uns darum dem Konstrukt der Gesellschaft unseren medialen Selbstentwurf entgegenzusetzen, ohne dabei in starren Subjektkonstruktionen und Selbstethnisierung zu verfallen. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen war Teil eines gemeinsames Arbeitsprozesses, der in eine kurze persönliche Produktion mündete. Um das Thema „Migrantinnen in der Arbeitswelt“ in der lokalen Situation in der Schweiz zu verankern und sichtbar zu machen, haben wir Frauen beibezogen, die aus einer engagierten Perspektive, im Bereich Forschung, Arbeitsrecht, Beratung und Gleichstellung arbeiten. Aus diesen Kontakten sind Gespräche und Interviews entstanden, die Einblick geben in die Themen Ressourcen, Anerkennung und Partizipation. Aus dem Videomaterial, ist eine vielschichtige Arbeit zum Thema „Migrantinnen in der Arbeitswelt“ entstanden. Diese Produktion entspringt einer experimentellen Form der kollektiven Produktion. Es ging uns während dieser Produktion hauptsächlich darum, eine Arbeitspraxis zu (er-)finden, die unsere verschiedenen Lebenssituationen, unsere Ansichten, Stellungnahmen und Interessen ausdrückt.
<do it> productions 2 ist eine Zusammenarbeit von Jael Bueno, Susanna Perin, Delia Krieg und NOSOTRAS Basel mit Videos und Interviews von: Mybera Berisha, Elia Hanke Padilla, Adriana Matos, Avji Sirmoglu, Crisbet Sommer
Die Arbeit zu tun; Portraits, Interviews und Gespräche zum Thema Arbeitswelt aus der Perspektive von Migrantinnen
DVD/ PAL, Farbe/ deutsch/38’/ 2005
Die DVD wird weiterhin von NOSOTRAS Basel vertrieben und an Organisationen, Institutionen und Ausbildungsstätte verteilt, die in einem entsprechenden thematischen Kontext arbeiten. Gezeigt wurde die DVD im Rahmen von Treffen, Seminaren, Tagungen in Aarau, Bern, Basel, Luzern, Zürich.