Virtuell

Unter „virtueller Raum“ verstehe ich einerseits die Gesamtheit der Informationen über Infrastruktur, demoskopische Daten und Administration, die über Links erfahrbar sind und anderseits die Hintergrundinformationen, die ich aus Fotoarchiven, Texten zur Urbanistik zusammengetragen und unter diesem Titel der Öffentlichkeit zugänglich mache.

Die von mir gewählten Texte im virtuellen Raum, ändern die Perspektive, vom lokalen zum globalen Aspekt der Agglomerationslandschaft. Architekten, Urbanisten und Kommunikationstheoretiker gehen auf das Thema „Agglomeration“ ein: auf den Begriff der weitschweifigen Stadt,  auf die nicht mehr erkennbaren Grenzen zwischen Land und Stadt, auf den Agglomerationsraum, der nur aus der Geschwindigkeit zu lesen ist, da er für den Transit konzipiert wurde. „Man könnte sich fragen, ob eine räumliche Organisation, die durch dichte , über eine grössere Region verteilte Knotenpunkte charakterisiert ist, eine neue Form der Organisierung des Territoriums des Zentrums darstellt, oder ob es sich dabei aus einem eher konventionellen Blickwinkel heraus betrachtet, nicht um Beispiele für Suburbanisierung oder geographische Streuung handelt.“ (Saskia Sassen)
Ein wichtiges Thema im virtuellem Raum „Limmattal“ ist die Landschaftsveränderung, die ich im Video „Landschaften“ näher erörtere. Nebst der Wahrnehmung der Agglomerationslandschaft gewinnt die Frage, die der Landschaftsarchitekt Hans Dietmar Koeppel aufwirft: „Warum ist das so und nicht anders?“ an Bedeutung. Diese Frage resultiert aus den Untersuchungen der Signaturänderungen der Landeskarten des oberen Limmattals, 1954 bis 1994. Nebst den beschreibenden Texten geben die aus den Signaturänderungen entstandenen Grafiken weitere Informationen zur landschaftlichen Veränderung.
Diese Veränderungen werden zusätzlich durch Lufaufnahmen und durch Fotos der aus den neu entdeckten und archivierten Fotobeständen des naturhistorischen Museums in Aarau (heute Naturama) und durch Bildmaterial aus den Beständen des Archivs des Amts für Landschaft und Gewässer des Kanton Aargaus illustriert.

Der „virtuelle Raum“ kann wie jeder andere Raum auf vielfältige Weise in die Gesellschaft eingeschrieben werden und gibt deshalb auch Einblick in aktuelle Themen und Veränderungsprozesse. Diese Links sind mir für die Beschreibung des Phänomens Limmattal insofern wichtig, als sie eben diejenigen Themen dokumentieren, die für die Konstitution einer Region im globalen Wettbewerb von Bedeutung sind. Weitere Aspekte dieser im Netz eingeschriebenen Informationen lenken meine Aufmerksamkeit auf die Art und Weise, wie die Konstruktion, beziehungsweise die Bewahrung der „Identität“, in einem sich drastisch verändernden Lebensraum gewährleistet wird.