Netz

Repräsentationen im Netz
Gedanken zur Digitalen Region Limmattal: Datentransfer,  Dienstleistungen, Mobilität, Identität
Susanna Perin 2000

Der Begriff „Region“ spielt auch im virtuellen Raum eine Rolle. Wenden wir Saskia Sassens Untersuchungen, bezüglich Global Cities, auf eine Region, respektive auf den Agglomerationsraum an, so liegen folgende Beobachtungen nahe: Obwohl die Vernetzung der Knotenpunkte (im virtuellen Raum) durch die neuen Informationstechnologien gewährleistet ist, sind wir weit davon entfernt einer „Neutralisierung der Geographie“ (durch die digitalen Highways) beizuwohnen. Der „reelle“ Standort ( Wirtschaftstandort Limmattal/ Schweiz etc….) bleibt trotzdem an konventionelle Formen der Kommunikationsinfrastruktur gebunden: an Autobahn, Eisenbahn, schnelle Verbindungen zum Flughafen, was die zahlreichen Links zu „Mobilität im Limmattal“ klar illustrieren. Ironischerweise scheint die konventionelle Infrastruktur die ökonomischen Vorteile, die von der Telekommunikation herrühren, zu maximieren. Nach langer Krise erlebten die Volkswirtschaften der sogenannten hochentwickelten Industrieländer einen Aufschwung. Dieser Aufschwung beruht unter anderem auf der Verlagerung der Produktion zu Finanz- und anderen spezialisierten Dienstleistungen hin. „Diese städtische (und regionale) Wachstumsdynamik beruht weitgehend auf den Standortbedürfnissen oder -präferenzen der Unternehmen“. (Saskia Sassen).
Nebst der Kommunikationsinfrastruktur, scheint also auch das Angebot an speziellen Dienstleistungen entscheidend zu sein für das Bestehen einer Region im globalen Wettbewerb. In dieser Art können wir auch die Informationen deuten, die die Attraktivität des Wirtschaftsstandort anpreisen.

Geschichte und Identität
Ein weiterer, wichtiger Aspekt meiner Linkssammlung ist die Selbstdarstellung von Stadtverwaltungen, Privatpersonen und Schulen. Diese Selbstdarstellung gibt unter anderem Aufschluss, wie Identität, durch die Berufung auf Geschichte und Traditionen in einem sich seit 1960 sehr schnell verändernden Agglomerationsraum, gewährleistet wird. Wie die zahlreichen Fotos im Netz zeigen, (siehe auch die Installation im Inforaum in Königsfelden, 1999) werden geschichtliche Begebenheiten und Ereignisse illustriert (Stassensperren während des Zweiten Weltkrieges, ehemalige wichtige Industrien). Das Ortsmuseum ist im Netz präsent und bezeugt durch alte Landkarten, durch Werkzeuge, aus dem früheren bäuerlichen Lebens, die Zugehörigkeit zu diesem Grund und Boden. Es ist eine Zugehörigkeitbezeugung, die historisch, durch generierte Tradition in diesem Territorium legitimiert ist. Auch Darstellungen von regionalen Traditionen, – wie z.B. der Blumenmarkt -gehören mit zu dieser Bezeugung.
Anders ist die Eigendarstellung der BewohnerInnen  dieses Gebietes.  Ich denke hier ganz konkret an die zahlreichen Zuzüger aus dem Ausland und der „zweiten Generation“, die hier leben,  die  Bewohner, die von nirgendwo „emigriert“ sind, da sie in diesem Gebiet  zur Welt gekommen sind und  seither auch da leben. Wie uns zum die Webseiten http://www.sanag.ch/spreitenbach oder http://steffen.hung.ch z.B. zeigt, leiten diese Bewohner, trotz der gesetzlich festgelegten „anderen Herkunft“ und Nationalität, die Zugehörigkeit zu diesem Gebiet ganz selbstverständlich aus ihrem bisherigen Leben in dieser Region ab.